Die Teilnehmerinnen des Projekts Karité gehören zur ärmsten Bevölkerungsschicht der Region. Im Zentrum des Projekts steht ihre beruf­liche Förderung: In Schulungen erlernen die Frauen Techniken, um die Kariténüsse effizienter und hygienischer zu Butter zu verarbeiten und angemessen zu lagern. Zudem lernen sie, wie sie natürliche Ressourcen wie Feuerholz und Wasser nach­ haltiger nutzen können und welche Arbeitsgeräte und Utensilien – etwa Blachen zum Trocknen der Nüsse, Mörser, Siebe und Kochtöpfe – am besten geeignet sind und wo sie diese beschaffen können. Zusätzlich zu den Präsenzkursen produziert das Pro­jektteam 32 Radiosendungen, um weitere Frauen zu erreichen.

Qualitätswandel spürbar

All dies hilft den Frauen, die Qualität und Menge ihrer Karitébutter merklich zu steigern. Auf den lokalen Märkten hat sich rasch herum­gesprochen, dass die Projektteilnehmerin­nen hochwertige Butter verkaufen. Im ers­ten Halbjahr des Projekts konnten sie ihr Einkommen bereits um 20 Prozent steigern.

Als Kooperative erfolgreicher

Ein wichtiger Schritt ist, dass sich die Frauen vernetzen. Das Projektteam unterstützt sie dabei, sich als Kooperativen zu organisie­ren und eine Verkaufsstrategie zu erarbei­ten. Dank der höheren Qualität und Produktionsmenge erreichen sie interessante AbnehmerInnen, mit denen sie langfristige Verträge aushandeln können. Zudem können sie als Kooperative einfacher Kredite beantragen und sich für staatliche Unterstützungsprogramme bewerben.

Ganzheitliche Stärkung

Nebst technischen Kompetenzen vermit­telt das Projekt auch Frauenrechtsthemen. So geht es in den Radiosendungen und Schulungen etwa auch um die Förderung des Frauenanteils in lokalen Entscheidungsgremien und den Zugang von Frauen zu eigenem Land. Zudem fördert das Projekt das Selbstbewusstsein der Frauen, indem es sie dabei unterstützt, ihre hochwertige Butter auf grösseren Märkten zu verkaufen und Kontakte zu knüpfen. Ihre Arbeit wird zunehmend als wichtiger Beitrag zum Haus­haltseinkommen und zur Entwicklung der Gemeinde anerkannt, was letztlich die Stel­lung der Frauen in der Gesellschaft stärkt.