Viele Hausangestellte in El Salvador kennen nichts anderes als ausbeuterische Arbeitsbedingungen. Das soll sich ändern: Mit dem Projekt Abriendo Puertas unterstützt Brücke Le Pont die 2014 gegründete Hausangestelltengewerkschaft Simuthres. Dort lernen rund 350 Frauen, selbstbewusst aufzutreten und ihre Rechte gemeinsam einzufordern.

Starke und wachsende Gewerkschaft

Die Hausangestellten sind stolz auf ihre Gewerkschaft und äusserst engagiert. Für viele ist es das erste Engagement dieser Art. Seit 2014 haben sie einen bedeutenden Lernprozess durchlaufen. Damit die Gewerkschaft erfolgreich ist, muss sie intern gestärkt sein und gegen aussen geeint auftreten. Deshalb bilden sich die Vorstandsmitglieder in Kommunikation und Projekt- und Konfliktmanagement weiter.

Zudem besuchen jährlich 20 Mitglieder Schulungen zu Arbeits- und Frauenrechten und geben danach ihr Wissen an andere Hausangestellte weiter. Die Gewerkschaft kann jedes Jahr 40 Neumitglieder gewinnen.

Würdige Arbeitsplätze dank Ausbildung und Gesetzesänderungen

Dank dem Projekt schliessen auch jährlich 20 Hausangestellte einen Berufskurs bei einer anerkannten Berufsbildungsinstitution ab. Das hilft ihnen, ihre Kompetenzen auszuweisen und einen besseren Lohn einzufordern. Simuthres betreibt zudem eine Stellenbörse, die Hausangestellte mit ArbeitgeberInnen zusammenbringt, die würdige Arbeitsbedingungen garantieren.

Mit öffentlichkeitswirksamen Kampagnen sensibilisieren die Hausangestellten die breite Bevölkerung und staatliche Akteure für ihre prekäre Situation. Kurz vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie versammelten sich 80 Mitglieder von Simuthres vor dem Parlament, um eine Petition für einen gesetzlichen Mindestlohn für Hausangestellte zu übergeben. Einige namhafte PolitikerInnen nahmen das Anliegen auf, um es im Parlament zu vertreten.

Das Projekt zeichnet sich nicht zuletzt durch seine grosse Breitenwirkung aus: Vom Einsatz der Gewerkschafterinnen profitieren auch die rund 100'000 weiteren Hausangestellten im ganzen Land.