Das Projekt Kponno ist im Norden Togos angesiedelt, in den mit Abstand ärmsten Regionen des Landes. Fast 90 Prozent der Bevölkerung sind hier von Armut betroffen, unzählige Menschen leiden an Unter- oder Mangelernährung. Brot ist, wie überall in Westafrika, ein beliebtes Nahrungsmittel. Es wird allerdings meist aus importiertem Weizen hergestellt, der wenig Nährstoffe enthält und Togo vom Ausland abhängig macht. Lokal angebautes Getreide hätte grosse Vorteile.

Die gesündere Alternative

Brücke Le Pont fördert deshalb die Produktion von Brot, das mit einheimischem Sorghum – eine lokale Hirseart – und Soja angereichert wird. Beide enthalten wertvolle Mineralstoffe und Vitamine. Zudem sind sie weniger anfällig für Ernteausfälle als Weizen; gerade Sorghum gedeiht auch auf kargen Böden. Mit dem Projekt unterstützt Brücke Le Pont Produzent*innen und Verarbeiter*innen von Sorghum und Soja beim Anbau sowie bei der Brotherstellung und -vermarktung. Sie erhalten z. B. Zugang zu Geräten, die ihnen die Arbeit erleichtern, bilden sich in Produktionstechniken und Hygienemassnahmen weiter und verbessern die Qualität und Haltbarkeit ihres Brots. Letztes Jahr konnten die Getreideverarbeiter*innen dadurch mehr Qualitätsmehl herstellen und ihren Monatsumsatz um 25 Prozent steigern. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Bäckerinnen aus. Ihre Mehlmischungen enthalten inzwischen bis zu 30 Prozent Sorghum oder Soja, was den Nährstoffgehalt des Brots stark erhöht – und die Abhängigkeit vom ausländischen Weizen reduziert.

Video zum Projekt Kponno: gesundes Brot aus einheimischem Getreide

Lokaler Konsum stärkt die lokale Entwicklung

Teil des Projekts ist es, die Togolesinnen und Togolesen dafür zu sensibilisieren, statt nährstoffarmen Weizenbrots jenes aus einheimischen Zutaten zu konsumieren. Mit Radiosendungen und Degustationen auf Märkten erreicht das Projektteam die Bevölkerung. Es zeigt auf, dass das Brot schmeckt, gesund ist und die lokale Wirtschaft fördert.

Dank dem Einsatz von Brücke Le Pont leben zahlreiche Menschen in Togo von einer Arbeit in der Produktion, der Verarbeitung oder dem Verkauf der lokalen Erzeugnisse. Von Kponno profitieren Getreideproduzent*innen, Müller, Bäckerinnen, Verkäuferinnen sowie Konsumentinnen und Konsumenten – insgesamt 10'000 Personen. Mit gesunden Produkten aus lokalen Zutaten stärken sie nicht zuletzt die Ernährungssouveränität Togos: Die Bevölkerung ernährt sich ausgewogen von Produkten aus der Region und ist weniger von Importen abhängig. So bieten die Menschen im Brot-Projekt dem Hunger und der Armut die Stirn.

«In meiner ganzen Zeit als Bäckerin bin ich noch nie einer Organisation begegnet, die Bäckerinnen dabei unterstützt, lokale Produkte zu verarbeiten und zu vermarkten und ihnen hilft, ihr Einkommen zu erhöhen. Heute backe ich gesündere Brote und verdiene fast doppelt so viel wie früher.»
Kponno_Mazalo Ahe

Mazalo Ahe, Bäckerin im Projekt Kponno in Togo