Die kommenden Wochen werden für die Internationale Entwicklungszusammenarbeit (IZA) der Schweiz entscheidend. Kommt es knüppeldick, wird das Budget um mehrere Milliarden Franken gekürzt. Zusammen mit unseren Partner*innen von Alliance Sud, dem Schweizer Kompetenzzentrum für internationale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik, schlagen wir deshalb Alarm.

Wo? Bahnhofplatz, Fribourg
Wann?
Mittwoch, 20. November von 13:00 bis 18:00 Uhr

Deshalb schlagen wir Alarm:

Die Schweiz lässt die Ärmsten im Stich

Die Entwicklungszusammenarbeit hat in den letzten Jahrzehnten grosse Erfolge erzielt: So sterben weltweit deutlich weniger Kinder in den ersten Lebensjahren als früher. Nun bedrohen aber die Klimakrise und Kriege im Sudan, in Gaza oder in der Ukraine das Leben vieler Menschen. Und auch durch die Folgen der Pandemie und die rekordhohe Inflation nimmt die soziale Ungleichheit weltweit erstmals seit langem wieder deutlich zu. Ebenso stocken weltweite Fortschritte bei der Verringerung des Hungers. Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg waren so viele Kinder auf Hilfe angewiesen wie heute. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen. Es ist unverantwortlich, dass die Schweiz ausgerechnet jetzt bei den Ärmsten sparen und die Entwicklungszusammenarbeit massiv kürzen will.

Wirksame Partnerschaften werden zerschlagen

Die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit verbessert im Zusammenspiel mit lokalem Engagement die Perspektiven der Menschen vor Ort: Sie sichert langfristig die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und gesunden Nahrungsmitteln. Sie fördert bessere Bildung und wirtschaftliche Perspektiven. Und sie stärkt die Zivilgesellschaft und den Frieden. Dank langjähriger Zusammenarbeit werden in den ärmsten Ländern der Welt messbare und nachhaltige Wirkungen erzielt. Ein Kahlschlag bei der Entwicklungszusammenarbeit zerschlägt erfolgreich aufgebaute Projekte und gefährdet den Erfolg langfristiger Partnerschaften.

Leid nicht gegeneinander ausspielen

Was die Schweiz für die Ukraine-Hilfe ausgibt, soll sie bei der regulären Entwicklungszusammenarbeit einsparen – so will es der Bundesrat. Das ist nicht gerecht gegenüber den Menschen in den ärmsten Ländern, die dadurch im Stich gelassen werden. Stattdessen sollte die Schweiz zusätzliche Mittel für die wichtige Ukraine-Hilfe bereitstellen, ohne bei der bestehenden Entwicklungszusammenarbeit zu kürzen. Das ist nicht nur ein gangbarer Weg, sondern in der Verfassung für ausserordentliche Situationen wie bspw. im Falle eines Kriegs in Europa sogar vorgesehen.

Humanitäre Tradition steht auf dem Spiel

Ausgerechnet die reiche Schweiz will ihre Entwicklungszusammenarbeit radikal kürzen. Das verstehen weder unsere Partnerorganisationen vor Ort noch die im Kampf gegen die globale Armut mit uns verbündeten Länder. Diese haben sich zusammen mit der Schweiz vor Jahrzehnten das Ziel gesetzt, 0.7 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Friedensförderung zu investieren. Die Schweiz würde künftig allerdings nur noch 0.36 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für die Auslandshilfe ausgeben, ein absoluter Tiefstwert in der letzten Dekade.

Kommen Sie auch und machen Sie Parlament und Bundesrat klar, dass Ihnen eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit am Herzen liegt – übrigens ein Anliegen, das der Grossteil der Schweizer Bevölkerung gemäss einer ETH-Studie teilt.

Sind Sie am 20. November verhindert, möchten aber trotzdem ein Zeichen für eine starke IZA setzen? Dann drücken Sie den Buzzer virtuell auf www.solidaritaets-alarm.ch. Wir danken auf alle Fälle für Ihre Unterstützung!