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«Ich arbeite als Hausangestellte, seit ich 15 Jahre alt bin. Die Armut begleitet mich schon mein ganzes Leben. Aber so schlimm wie jetzt in der Pandemie ging es mir und meiner Familie noch nie.
Vorher arbeitete ich in zwei Haushalten und verdiente rund 100 US-Dollar pro Monat. Dieser kleine Lohn musste für meine fünf Kinder, mein Enkelkind und mich selbst reichen. In den 43 Jahren, die ich jetzt als Hausangestellte arbeite, hatte ich nie einen schriftlichen Arbeitsvertrag, Sozialleistungen oder ein Weihnachtsgeld. Und wenn ich einmal krank bin, fehlt mir das Geld fürs Essen.
Am 21. März 2020 verhängte die Regierung eine Ausgangssperre. Seit diesem Tag haben meine Arbeitgeber nicht mehr bei mir angerufen, um mich für die Arbeit aufzubieten. Die Regierung sagte, die Arbeitgeber sollen weiterhin die Löhne ihrer Hausangestellten bezahlen. Aber freiwillig machen das nur die wenigsten. Der Präsident versprach auch, dass die Ärmsten 300 US-Dollar Nothilfe erhalten. Ich habe mich dafür registriert, aber ich wurde nicht berücksichtigt.»
«Die Regierung und meine Arbeitgeber haben mich im Stich gelassen. Umso wichtiger ist für mich die Gewerkschaft der Hausangestellten, Simuthres. Hier erhalte ich Unterstützung und lerne meine Rechte als Hausangestellte besser kennen.»
«Simuthres und Brücke Le Pont unterstützten mich sogar mit Lebensmittelpaketen. Damit konnte ich den schlimmsten Hunger meiner Familie stillen. Ich hoffe, dass diese Pandemie bald vorbei ist und ich wieder arbeiten kann und genügend verdiene, damit meine Familie nicht hungern muss.»
Foto oben: Daisy Quintanilla (Mitte) erhält während der Covid-19-Pandemie ein Nothilfe-Paket mit Lebensmitteln und Hygiene-Artikeln. Neben ihr stehen ihre Gewerkschafts-Kolleginnen, die sich um die Verteilung der Nothilfe-Pakete gekümmert haben.